Tessiner Geschichte
Deine Buchempfehlung
Hast Du ein tolles Buch zum Thema «Historische Romane und Erzählungen» gelesen? Möchtest Du es anderen DCL-Leseratten schmackhaft machen? Dann schreib an unsere Bibliothekarin
Gisela Klostermann > organisatoringk@dclocarno.ch
Riess, Curt
Ascona
Geschichten des seltsamsten Dorfes der Welt
Europa-Verlag, 2021; neu aufgelegt
Inhaltsangaben
Im trotz aller Weltkrisen und -kriege immer schicken und mondänen Ascona begegneten sich Künstler und Kunstliebhaber, Einheimische und Exilanten, Intellektuelle und Naturmenschen. Man amüsierte sich, diskutierte, und zahlreiche Musiker, Tänzer, Schriftsteller und Architekten fanden Inspiration und Impulse für spätere Werke.
Von Erich Mühsam über die Gräfin Reventlow bis zum Clown Dimitri. Curt Riess erzählt unterhaltsam von den Bewohnern und Besuchern des seltsamsten Dorfes der Welt.
– Künstler, Anarchisten, alter Adel, Nackttänzerinnen und die Vegetabilisten vom heute mythisch umwobenen Monte Verità in Ascona findet jeder seinen Platz – Wie kein anderer weiß Curt Riess die sich kreuzenden Lebensläufe, Begegnungen und individuellen Geschichten der Protagonisten zu erzählen
Alborghetti, Fabiano
Maiser
Roman in Versen
Zürich: Limmat, 2020 / Historisches 20. Jh.
Inhaltsangaben
„Mauser“ erzählt von Bruno und seiner Familie, die in der ersten Hälfte der 1950er-Jahre aus der umbrischen Kleinstadt Amelia ins Tessin einwandern. „Maiser“wurden damals abschätzig die italienischen Landarbeiter in der Schweiz genannt.
Bruno will sich ein normales Leben erarbeiten. Eines der zentralen Themen unserer Zeit. Bis ins Jahr 2013 folgt Alborghetti dem Weg der Familie, berichtet von Ankunft, Sehnsucht und Ausgeschlossensein, aber auch davon, wie das zuerst so fremde Land immer mehr zur Heimat wird. Die Versform, die Alborghetti für seine bildstarke Erzählung wählt, macht „Maiser“ zu einem besonderen, zu einem mutigen Buch (Fabio Pusterla), und mit der hohen Form des Versepos für kleine Leute bringt er auf eine bestechende Weise Dichtung mit sozialer Erzählung in Einklang.
Besimo, Christian E.
Die Kraft der Düra
Hitzkirch:
Bücherlese, 2017
Inhaltsangaben
Christian Besimo kennt die Tessiner Bergtäler, insbesondere das Verzascatal, sehr gut. Immer wieder ist er hingefahren, hat mit den Leuten in den Dörfern gesprochen, ist zur abgelegenen Alp hochgestiegen.
Er wollte wissen, wie das Leben dort oben ist, und hat zugehört, wenn Geschichten erzählt wurden. Was er in vielen Jahren gesammelt hat, liegt hier nun in Buchform vor und lädt zu Entdeckungsreisen in ein etwas anderes Tessin ein.
Bianconi, Piero
Der Stammbaum
Chronik einer Tessiner Familie
Zürich: Limmat, 2017 / Historisches 20. Jh.
Inhaltsangaben
Anhand der eigenen Familie erzählt Bianconi vom Schicksal der Bewohner des kleinen Tessiner Bergdorfs Mergoscia. Als er im März 1966 in das fast verlassene Dorf hochsteigt, findet er zerfallende Mauern und darin eine Truhe mit Dokumenten, Verträgen und vor allem Briefen.
Briefe von jungen Tessinern, die seit dem 19.Jahrhundert nach Australien und Kalifornien ausgezogen waren, von der Hoffnung auf Gold und Wohlstand.
Bianconis Vorfahren waren brillante Briefeschreiber, ob sie nun Kleinigkeiten über den Ozean austauschten, sich Ratschläge erteilten oder bittere Vorwürfe machten. Es entsteht ein ungemein präzises Bild des Lebens der Auswanderer wie des Bergdorfs: ein faszinierender Blick in die Geschichte des Verzascatals.
(In der Bibliothek Locarno vorhanden)
Bollmann, Stefan
Monte Verità: 1900
Der Traum vom alternativen Leben beginnt
München: DVA, 2017 / Historisches 20. Jh.
Inhaltsangaben
Stefan Bollmann erzählt auf der Basis neuer Quellen die Geschichten hinter den Legenden, die sich schnell um den Monte Verità zu ranken begannen. (In der Kantonsbibliothek in Locarno vorhanden).
Cuneo, Anne
Der Eiskönig aus dem Bleniotal
Inselverlag, 2019
Inhaltsangaben
Tessin, in den 1830er Jahren. Bittere Armut herrscht im Bleniotal. Der Strassenjunge Carlo Gatti flieht von dort, kommt auf Umwegen nach Paris. Er schlägt sich durch, verkauft Esskastanien, um zu überleben und steigt auf durch harte Arbeit.
Hüppin, Beat
Donetta, der Lichtmaler
Basel: Zytglogge, 2018
Inhaltsangaben
Im abgelegenen Val Blenio gibt es wenig Arbeit, und Roberto Donetta arbeitet mal als Marronibrater, dann als wandernder Samenhändler. Daneben widmet er sich intensiv der Fotografie und dokumentiert das Leben in seinem Tal.
Beat Hüppins Roman befasst sich mit dem Leben und dem fotografischen Werk des Tessiner Fotografen (1865-1932). Es war ein spektakulärer Fund, als man Ende der 70er-Jahre 5000 Glasplatten des Wanderfotografen entdeckte. Die dokumentarische Kraft und die ganz eigene Bildsprache seiner Arbeiten, so ist sich die Fachwelt einig, machen Roberto Donetta zu einem grossen Pionier der Fotografie.
Martini, Plinio
Fest in Rima
Zürich: Classen, 1979.
Inhaltsangaben
In der vorliegenden Sammlung mit seinen historischen und volkskundlichen Texten setzt sich Martini mit dem Tessin seiner Vorfahren auseinander. Er schildert das elende Leben, das die armen Bauern des Maggiatales in die Emigration nach Australien getrieben hat,
und er polemisiert vor allem gegen das Bild eines pittoresken und folkloristischen Tessins.
(In der Kantonsbibliothek in Locarno vorhanden).
Martini, Plinio
Nicht Anfang und nicht Ende
Zürich: Limmat, 2020; 4. Auflage
Inhaltsangaben
Plinio Martini, der 1979 verstorbene Tessiner Autor, schildert wirklichkeitsnah und mit von unterdrücktem Zorn vibrierender Sprache das Leben der armen Bauern aus dem Maggiatal. Einer der erstaunlichsten Romane, die in der Schweiz je geschrieben wurden. (In der Kantonsbibliothek in Locarno vorhanden).
Martini, Plinio
Requiem für Tante Domenica
Zürich: Limmat, 2002
Inhaltsangaben
Tante Domenica ist gestorben. Die bigotte alte Jungfer hatte mit dem Pfarrer zusammen über die Moral im Dorf gewacht. An ihrem Totenbett sitzt der angereiste Neffe. Jugenderinnerungen steigen hoch, und im Leichenzug begegnet er Giovanna, seiner ersten Liebe wieder.
(In der Bibliothek Locarno vorhanden)
Todorovic, Pia
Märchen aus dem Tessin
Zürich: Limmat, 2006
Inhaltsangaben
Vor vielen, vielen Jahren lebte ein armer Fischer mit seiner Frau und seinen zwölf Kindern. Die waren alle Faulpelze und hatten keine Lust zu arbeiten. Was man sich da nicht alles erzählt hat, wenn die Zeit lang wurde in den Ställen, am Feuer, beim Maisschälen:
Der Teufel wird von listigen Frauen hereingelegt, der Wolf vom Fuchs und der liebesbedürftige Pfarrer von Bäuerin und Bauer, die kein Geld für neue Kleider haben oder der Herrgott schaut bei Dörflern vorbei und prüft ihre Gastfreundschaft.
Es sind Fabeln und Legenden nach klassischer Art, Märchen von Brüdern, faulen Mädchen, Zauberern und Räubern – darunter Variationen von bekannten wie Aschenputtel –, aber auch lustige Schwänke und Schildbürgergeschichten, die an den Decamerone erinnern.
(In der Bibliothek Locarno vorhanden)
Valangin, Aline
Tessiner Erzählungen
Zürich: Limmat, 2016
Inhaltsangaben
Viele dieser Erzählungen hat Aline Valangin in Comologno im Onsernonetal geschrieben, um sie ihren Gästen, zu denen etwa auch Ignazio Silone gehörte, vorzulesen und Abwechslung in die langen Abende im abgelegenen Bergdorf zu bringen.
Die Erzählungen spielen denn auch in einem engen Tessiner Bergtal. Aline Valangin ist eine genaue Beobachterin des Dorfes und seiner Bewohner, und ihre Geschichten erzählen von Schlaumeiern und Revoluzzern, von Trinkern und Außenseitern, aber auch von Frauen, die den Unbill und die Härten des Lebens am direktesten zu spüren bekamen und zu ertragen hatten. Sie sucht in den Erzählungen nicht das idyllische, verklärte Tessin, sondern die urtümlichen, wilden Leidenschaften, ihre Figuren sind wahr, intensiv und lebendig.
Als Ganzes bilden die Erzählungen ein packendes Sittenbild des Tessins der Dreißiger- und Vierzigerjahre, unbeschönigt, realistisch, virtuos.
Zanda, Carlo
Hermann Hesse seine Welt im Tessin
Zürich: Limmat, 2016
Inhaltsangaben
Mehr als vierzig Jahre, von 1919 bis zu seinem Tod im Jahr 1962, hat Hermann Hesse in Montagnola im Tessin gelebt – nach seiner Flucht aus Bern und seiner zweiten Ehe in der Casa Camuzzi, ab 1931 mit seiner dritten Frau Ninon in der Casa Rossa auf der 'Collina d’Oro', dem 'Goldenen Hügel'.
Carlo Zanda stellt Leben und Werk, Welt und Alltag von Hermann Hesse in dieser Zeit mit Hilfe von Porträts, Dokumenten und Fotografien dar. In Dutzenden von Interviews und mit Hilfe der ‚grossen Alten‘ der Collina d’Oro hat er unzählige Geschichten zusammengetragen und so vor dem Vergessen gerettet: Wirt, Pfarrer, Nachbarin, Hugo Ball und der Gärtner, Bruno Walter und die Haushälterin, Emmy Hennigs und der Bürgermeister … In 64 Texten entsteht ein überaus lebensnahes Bild von Hermann Hesse, reich illustriert mit Bildern aus den Fotoalben seiner Gesprächspartner, die meisten bisher unveröffentlicht.