Tessiner Belletristik

Deine Buchempfehlung

Hast Du einen fesselnden Roman oder eine inspirierende Erzählung gelesen? Möchtest Du dieses Buch anderen DCL-Leseratten schmackhaft machen? Dann schreib an unsere Bibliothekarin

Gisela Klostermann > organisatoringk@dclocarno.ch

Andina, Fabio

Tage mit Felice 

 

Zürich: Rotpunktverlag, 2020

Inhaltsangaben

"Tage mit Felice“ ist ein minimalistisch erzählter Roman über die Kunst des einfachen Lebens und zugleich das Porträt eines Dorfs im Bleniotal. Dort oben, den Härten der Jahreszeiten ausgesetzt, wo niemand ein leichtes Auskommen hat, sind die Menschen rau und wortkarg und lieber mit den Tieren zusammen.

Und doch ist da eine starke Gemeinschaft, die Leben und Tod und den Einbruch des technischen Zeitalters ganz selbstverständlich teilt. Eine ergreifende, entschleunigende Lektüre.

 

Frisch, Max 

Der Mensch erscheint im Holozän

 

Suhrkamp TB, 1981
Eine Erzählung

Inhaltsangaben

Mit der phantastischen Wachheit des Einsamen registriert Herr Geiser die kleinen Anzeichen einer denkbaren Katastrophe. Das Tal ist durch Unwetter von der Umwelt abgeschnitten.

Gefasst darauf, dass eines Tages der ganze Berg ins Rutschen kommt und das Dorf verschüttet für alle Zeit, liest Herr Geiser im Lexikon, in der Bibel, in Geschichtsbüchern und schreib ab, was nicht vergessen werden soll.

„Max Frisch hat einen grausam-faszinierenden, zwiespältigen Abgesang und Lobgesang auf ein Stück Leben geschrieben.“ (Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt) 

 

Hasler, Eveline

Und werde immer ihr Freund sein

 

Hermann Hesse, Emmy Hennings und Hugo Ball
dtv TB, 2013

Inhaltsangaben

Eine außergewöhnliche Künstlerfreundschaft Tessin im Dezember 1920: Emmy und Hugo Ball lernen Hermann Hesse kennen. Hesse befindet sich gerade mitten in der Arbeit an 'Siddhartha'.

Hugo Ball verlor auf tragische Weise seinen Freund Hans Leybold. Emmy Hennings, frisch mit Ball verheiratet, hat eine unruhige Zeit voller Liebhaber und Drogen durchlebt. Mitreißend erzählt Eveline Hasler von diesen drei Menschen und der wilden Zeit der Avantgarde in München und Zürich.

 

Orelli, Giovanni

Der lange Winter

 

Zürich: Limmat, 2018; Neuausgabe

Inhaltsangaben

Giovanni Orellis Erstling „Der lange Winter“ wurde 1964 noch im Manuskript mit dem Premio Veillon ausgezeichnet und machte den Tessiner Autor mit einem Schlag bekannt.

Nüchtern und präzis schildert Orelli die Bedrohung eines kleinen Dorfes im Bedrettotal durch gewaltige Schneemassen und zeigt, wie „die vordergründige Realität sich allmählich in Versatzstücke auflöst und das Vertraute dem Unheimlichen weicht“ (Alice Vollenweider). Die Bewohner müssen entscheiden, ob sie im Dorf bleiben wollen oder ob sie ins sichere Tal ziehen. Unter dem Druck der Lawine verlieren die Alten Einfluss, die Jungen setzen sich durch, voller Neugier auf das, was sie erwartet.

 

Ruchat, Anna

Neptunjahre

 

Erzählungen
Schweizer Literaturpreis 2020
Zürich: Limmat, 2020

Inhaltsangaben

Eingeleitet und in die Zeit eingeschrieben sind die zwölf Erzählungen mit Hinweisen auf bestimmende Ereignisse aus vier Jahrzehnten wie die See-gfrörni 1963 in Zürich oder die Schwarzenbach-Initiative 1970, aber auch auf ephemere wie die Gründung der Schweizerischen Gesellschaft für Gartenkultur 1983 oder die Erstausgabe einer belgischen Briefmarke im Jahr 2000.

„Neptunjahre“ umfasst zwölf Erzählungen, die jeweils einem der Kalendermonate zugeordnet und auf vier Jahrzehnte verteilt sind. In dichten, stupenden und einfühlsamen Bildern entsteht ein eindrückliches Panorama, ein Jahreskreis der Conditio humana.

 

Stauffer, Stef

Steile Welt, Leben im Onsernonetal

 

Erzählungen 
Lokwort: Buchverlag, 2012

Inhaltsangaben

Die steile Welt im Tessin bietet nicht viel an Aufstiegsmöglichkeiten, was die Einheimischen zur Abkehr zwingt. Rund fünfzehn Menschen erzählen von Armut und Beschwerlichkeit, Aufschwung und Niedergang, Auswanderung und Widerstand.

 Persönliche Eindrücke der Autorin leiten jedes Kapitel ein, bevor die Bewohner ausführlich aus ihrem Leben berichten. 

 

Werner, Markus

Am Hang

 

Frankfurt: Fischer, 2004

Inhaltsangaben

Der junge Scheidungsanwalt Clarin freut sich auf ein ungestörtes Pfingstwochenende in seinem Tessiner Ferienhaus, wo er einen Aufsatz für eine Fachzeitschrift schreiben möchte. Am ersten Abend lernt er auf der Terrasse des Hotels Bellavista einen älteren Mann kennen, einen scheinbar Verwirrten.

Sie reden und debattieren bis tief in die Nacht, und allmählich erzählen sie sich auch ihre Geschichten und Liebesgeschichten. Was als stockendes Gespräch zwischen Zufallsbekannten begonnen hat, entwickelt eine fiebrige, beklemmende Dynamik, der sich weder Clarin noch der Leser entziehen kann.

 

Vassena, Mascha

Das Schattenhaus

 

München: Ivi, 2014

Inhaltsangaben

Anna ist nach Vignano gekommen, um die alte Villa zu verkaufen, die sie von ihrer Mutter geerbt hat. Doch bei ihrer Ankunft stellt sie überrascht fest, dass in dem Haus eine ältere Dame lebt, die den Dachboden bewohnt. Wer ist sie?

Und warum verlässt sie nie ihr Zimmer? Langsam begreift Anna, dass ihre Mutter ein düsteres Geheimnis mit ins Grab nahm. Und dass die Schatten der Vergangenheit noch immer über der verfallenen Villa schweben …

(In der Bibliothek Locarno vorhanden)

 

Wolff, Victoria

Die Welt ist blau

 

Ein Sommerroman aus Ascona
Aviva, 2017

Inhaltsangaben

1933 emigrierte die deutsch-jüdische Schriftstellerin Victoria Wolff mit ihren Kindern in das legendäre Künstlerdorf am Monte Verità, wo sie sich unter anderem mit Tilla Durieux, Leonhard Frank, Erich Maria Remarque und Ignazio Silone anfreundete.

Ein leichtfüßig wirkender Roman mit vielen Zwischentönen, 1933 als Vorabdruck in der Neuen Züricher Zeitung erschienen. Mit historischen Fotografien.

 

Zora del Buono

Gotthard

 

Novelle 
München: Beck, 2015

Inhaltsangaben

Abgründig und komisch, sinnlich und raffiniert erzählt Zora del Buono in „Gotthard“ von den Arbeitern am Gotthardbasistunnel, von einer buchstäblich heissen Arbeitsatmosphäre und einer Leiche im Keller.